Gesetzesänderung wird wirksam: „… und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.“
München 27. Dezember 2023: Ab heute muss Heilmittelwerbung einen neuen Pflichttext enthalten: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.“ Grund dafür ist die Änderung von § 4 des Heilmittelwerbegesetzes (HWG), die heute wirksam wird. Angelini Pharma Deutschland setzt sich seit mehr als zwei Jahren aktiv für die Überarbeitung des Gesetzes ein, um die Frauen im Gesundheitssystem sichtbarer zu machen – auch in der Werbung.
Der neue Pflichttext tritt an Stelle des jahrzehntelang gesetzlich vorgeschriebenen Textes im generischen Maskulinum: „… und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Diese Formulierung hat Frauen im Gesundheitssystem unsichtbar gemacht und die Realität nicht widergespiegelt, denn fast die Hälfte aller Ärzt:innen und mehr als 70 Prozent der Apotheker:innen sind weiblich.1,2,3
„Wir sind begeistert, dass die Diskussionen der vergangenen Jahre zu einer Gesetzesänderung geführt haben. Damit haben wir wieder einen kleinen Schritt in Richtung Inklusion geschafft. Uns ist wichtig, dass die Frauen, die sich täglich für die Gesundheit der Menschen einsetzen, gesehen werden. Wertschätzung findet auch in unserer Sprache statt. Daher wird sich Angelini Pharma auch weiterhin für mehr Gleichberechtigung engagieren“, so Daniela Sommer, Business Unit Head Consumer Healthcare bei Angelini Pharma Deutschland.
Angelini Pharma setzt sich seit 2021 für inklusivere Sprache ein
Als erstes Unternehmen hat Angelini Pharma 2021 geschlechtergerecht angepasste Pflichttexte in der Arzneimittelwerbung der Produkte BoxaGrippal® und Tantum Verde® verwendet. Anstelle des gesetzlich vorgeschriebenen Satzes „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ sendete das Unternehmen „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre(n) Arzt/Ärztin oder Apotheker/Apothekerin.“
Mit dieser Aktion hat Angelini Pharma die öffentliche Diskussion zum Gendern im Sprachgebrauch angeregt. Die Kampagne wurde vielfach aufgegriffen, von der ZDF heute-show und dem ARD-Morgenmagazin über diverse Printmedien bis zu zahlreichen Diskussionen in den sozialen Medien. Um nicht nur Aufmerksamkeit zu generieren, sondern auch eine Gesetzesänderung zu bewirken, ist Angelini noch einen Schritt weiter gegangen und hat im Frühjahr 2021 eine Petition zur Anpassung des Pflichttexts eingereicht. Neben Angelini Pharma haben sich zahlreiche weitere Akteure für eine Anpassung des Pflichttexts eingesetzt – von Berufsverbänden wie der Bundesärztekammer bis zu Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.4
Quellenangabe
1 Statista. Abrufbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158869/umfrage/anzahl-der-aerzte-in-deutschland-seit-1990/ (letzter Zugriff am 05.12.2023)
2 Statista. Abrufbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158852/umfrage/anzahl-der-aerztinnen-nach-taetigkeitsbereichen/ (letzter Zugriff am 05.12.2023)
3 Statista. Abrufbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76221/umfrage/anteil-der-weiblichen-apotheker-in-deutschland-seit-2000/?locale=de (letzter Zugriff am 05.12.2023)
4 Dpa via Apotheke Adhoc (27.12.2022). Abrufbar unter: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/lauterbach-unterstuetzt-gender-pflichttext/ (letzter Zugriff am 05.12.2023)